Kath. Pfarre Kleinhöflein  -  Orgelkomitee Kleinhöflein
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Orgel-ABC

Disposition

Die Auflistung der Register nennt man Disposition. Von der Disposition kann man auf das Klang­vermögen der Orgel schließen, wobei aber gerade hier die Kunst des Orgelbau­meisters zum Tragen kommt, den Registern eine schöne und charakteristische Klangfarbe zu geben.

Fußzahl siehe „Orgelpfeifen“

Gebläse, Windversorgung (siehe auch PFBL0511_Orgel-ABC.DOC.)

In modernen Orgeln wird der Wind durch ein elektrisches Gebläse (Schleudergebläse) erzeugt. Dieses verdichtet durch ein im Gehäuse rotierendes Schaufelrad die Luft und gibt sie kontinuierlich an die Orgel ab.

Ziel ist ein gleichmäßiger (verwirbelungs- und strömungsgeräuschfreier) Wind mit nur wenig Abhängigkeit von den gerade angeschlagenen Tönen. (Beim Spiel mit vollem Werk können auf einer Orgel unserer Größe schon bis zu 100 Pfeifen gleichzeitig klingen.) Um den Winddruck konstant zu halten, werden Magazinbälge verwendet, die die Luft speichern, damit Spitzen im Windbedarf ausgeglichen werden können. Wenn nötig, kommen noch kleine Ausgleichsbälge (Ladenbälge, „Stoßfänger“) unmittelbar vor der Windlade (also in Nähe der Pfeifen) dazu.

Damit möglichst keine Motorgeräusche hörbar sind, wird die Windversorgung entweder in einem separaten Raum aufgestellt oder in einer schallisolierten Kiste innerhalb oder außerhalb des Orgelgehäuses verpackt.

Vom Gebläse gelangt der Wind über meist hölzerne Windkanäle und das Balgsystem zu den Windladen und damit zu den Pfeifen. Die Windkanäle müssen den Wind möglichst ohne Druckverlust und ohne störende Strömungsverwirbelungen zum Bestimmungsort führen.

       

Hauptwerk / Schwellwerk

Im Hauptwerk stehen die kräftigsten Register der Orgel. Mit dem Hauptwerk werden im Gottesdienst typischerweise der Einzug und das Postludium (Orgelspiel zum Auszug) gespielt, und – etwas leiser registriert – auch der Volksgesang begleitet.

Die Pfeifen des Schwellwerks (spezielle Form eines Nebenwerks) stehen in einem separaten Gehäuse, welches in Richtung Kirchenraum mit Jalousien abgeschlossen ist. Diese können beim Spielen geöffnet oder (teilweise) geschlossen werden, was weitere Nuancierungen bezüglich Klang und Lautstärke erlaubt. Gerade bei der Begleitung von Sängern und Instrumenten ist das sehr hilfreich.

Intonation

Im Orgelbau bedeutet Intonation, die Klangfarbe und Lautstärke jeder einzelnen Pfeife zu bearbeiten und dem entsprechenden Raum anzupassen. Das Intonieren erfolgt einmalig nach der Montage der Orgel und wird für unsere Orgel ca. 2-3 Wochen dauern.

Manual

Die Tastenreihen des Spieltisches nennt man Manuale (entsprechend der Klaviatur beim Klavier). Da Hauptwerk und Schwellwerk über je ein Manual gespielt werden, handelt es sich in unserem Fall um eine zweimanualige Orgel.

Orgelpfeifen

Orgelpfeifen sind die klangerzeugenden Bauelemente einer Orgel, wobei der Klang durch die hindurchströmende Luft bewirkt wird.

Bei der Klangerzeugung gibt es zwei sehr verschiedene Prinzipien:

1.    In der Pfeife wird Luft aus einem Spalt kommend auf eine Schneide geblasen, sodass die Luft zu schwingen beginnt. Dies ist das Prinzip der „Lippenpfeifen“ (Labialpfeifen). So ähnlich erzeugt auch eine Blockflöte den Ton.

2.    Durch den Luftstrom wird eine Metallzunge in Schwingung versetzt, die einen recht markanten Klang bewirkt, vergleichbar etwa mit dem eines Blech­blas­instrumentes. Register, die aus solchen Pfeifen bestehen, heißen wegen der im Zentrum stehenden Metallzunge „Zungenpfeifen“ (Lingualpfeifen).

Im Folgenden sind links Lippenpfeifen (in der Ausführung Metall bzw. Holz) und rechts ein Beispiel einer Zungenpfeife dargestellt. Lippenpfeifen machen bei Orgeln meistens den Großteil des Pfeifenmaterials aus.

1 Pfeifenkörper

2 Oberlabium

3 Pfeifenmund

4 Unterlabium

5 Fuß

6 Fußloch

7 Kern

8 Kernspalte

9 Vorschlag (nur bei Holzpfeifen)

10 Stimmrolle

11 Deckel (nur bei Gedeckten)

 

Der Klang ist abhängig von unzähligen Faktoren, die zwei wichtigsten sind jedoch die Pfeifenlänge und der Pfeifendurchmesser:

Je länger die Pfeife, desto tiefer der Ton. Im Registernamen ist daher die Ton­lage in Form der Fußzahl mit ent­halten: Hat die am tiefsten tönende Pfeife eine Länge von 8 Fuß (ca. 2,5m), wird das Register ein 8-Fuß-Register genannt, z. B. Flöte 8’ oder Prinzipal 8’. Aus dem Registernamen lässt sich also sowohl die Klangfarbe wie auch die Tonlage des Registers erkennen.

Der Durchmesser von Pfeifen hat Auswirkung auf die Tragfähigkeit (vereinfacht die Lautstärke) des Tones: Breit gebaute Pfeifen ergeben tendenziell einen stärkeren Ton, dünne einen eher säuselnden Ton.

Pedal

Siehe PFBL0511_Orgel-ABC.DOC.

Prospekt

Ansicht siehe Prospekt

Siehe PPFBL0706_Sonderausg_Blick.pdf.

Register

Da jede Pfeife nur einen einzelnen Ton erzeugen kann, benötigt man für alle Tasten der Klaviatur zumindest je eine Pfeife (also typisch 56 für die 4 ½ Oktaven der Manuale). Eine solche Reihe von Pfeifen gleicher Klangfarbe nennt man Register. Bei einem Instrument mit nur einem Register (also einer Pfeifenreihe) wäre die klangliche Vielfalt jedoch sehr gering, sodass Orgeln so gut wie immer mehrere Register mit teils sehr unterschiedlichen klanglichen Eigenschaften enthalten.

Sowohl bei der Anzahl der Register als auch bei deren Bauform gibt es enorme Unterschiede. So können Kirchenorgeln von einigen wenigen (ab 5-6) bis hin zu weit über hundert Register haben. Unsere Orgel wird bekanntlich 15 klingende Register bekommen. Zum Vergleich zwei Orgeln aus unserer Nachbarschaft: Die Großhöfleiner Orgel hat 17 Register, die Orgel der Bergkirche 34.

Registerzüge

Mittels der Registerzüge werden die Register gezogen bzw. abgestoßen, d. h. die jeweilige Stimme wird zum Klingen gebracht oder abgeschaltet. Auch bei vergleichsweise wenigen Registern ist die Anordnung der Registerzüge am Spieltisch von Bedeutung. Diese soll einfach gesagt „logisch“ sein und das schnelle Umregistrieren, wie es in jedem Gottesdienst mehrfach nötig ist, erleichtern.

Schleifladenorgel

Eine Schleiflade dient zum An- und -wegschalten eines Registers. Sie besteht aus drei übereinanderliegenden Leisten, durch welche exakt passende Löcher für jede einzelne Orgelpfeife gebohrt sind. Zwischen den drei Leisten befinden sich Abdichtungen. Die beiden äußeren Leisten (Rahmen) sind fixiert, die mittlere (Schleife) dagegen ist beweglich. Wird diese mit Hilfe eines Registerzugs ein kleines Stück verschoben, sodass alle Löcher übereinander liegen, so ist das Register aktiviert und spielbar.

Spieltisch

Der Spieltisch ist der Arbeitsplatz des Organisten. Hier befinden sich die – in unserem Fall zwei – schräg übereinander angeordneten Manuale mit je 56 Tasten sowie die Pedalklaviatur. Neben den Manualen sind die Registerzüge angeordnet (Knöpfe an Zugstangen). Zum Spieltisch gehören weiters das Notenpult, sowie die Spielhilfen (Koppeln, Jalousieschweller).

Spieltraktur

Mittels einer mechanischen Spieltraktur wird der Tastendruck vom Spieltisch durch feine Holzleisten, Drähte und Umlenkwinkel zu den Ventilen übertragen, welche die Pfeifen an- und abschalten. Diese Art der Signalübertragung ist die historisch älteste und modernste zugleich: Sie bietet dem Spieler ein Höchstmaß an Präzision, sodass bereits seit Jahrzehnten – nach verschiedensten Versuchen mit pneumatischer und elektrischer Traktur im 20. Jahrhundert – fast ausschließlich nach diesem Prinzip gebaut wird.

Stimmen, Stimmung

Das Stimmen der Orgel ist das Wiederherstellen der richtigen Tonhöhe der Pfeifen. Nun ändert sich die Tonhöhe prinzipiell mit der Lufttemperatur. Zueinander verändern die Lippenpfeifen die Tonhöhe aber kaum, sodass nur etwa alle zwei Jahre gestimmt werden muss. Wie schnell sich die Orgel verstimmt, ist ein auch ein Qualitätsmerkmal.

Die Zungenstimmen aber (in unserem Fall das Register „Trompete“), machen diese sonst gleichmäßige Tonhöhenänderung nur geringfügig mit, sodass sie öfters an das übrige Pfeifenwerk (bestehend aus den Lippenpfeifen) angepasst werden müssen. Die Pfeifen der Zungenstimmen sind so ausgelegt, dass das der Organist üblicherweise selbst macht, etwa nach größeren Temperaturänderungen in der Kirche oder direkt vor Konzerten. Nach dem Stimmen klingen die Akkorde und Töne wieder sauber, was die Freude am Musizieren und den Hörgenuss deutlich steigert.

Transmission

Die – in unserem Fall zwei – Transmissionen erlauben eine Doppelverwendung der Register Nr. 1 und Nr. 7: Diese gehören zwar zum 1. Manual, können aber auch vom Pedal aus gespielt werden. Das spart Platz in der Orgel und natürlich auch Geld bei der Anschaffung.

Tremulant

Vorrichtung, die zu einer Vibration („Tremolo“) des Tones führt.